Dual-screen kalibrieren mit XP und 2000

…und sie dreht sich doch! In vielen Foren wird behauptet, es sei nicht möglich, beide Monitore/TFT eines Dualsystems zu kalibrieren. Was ja eigentlich doch recht wichtig wäre… Wer beispielsweise viel mit Photoshop arbeitet und dabei zwei Bildschirme benutzt (im einen die Bühne und im anderen die Farbpaletten) der wird sich jedes Mal wundern, wenn er eine Farbe vom einen auf den anderen Monitor zieht. Sie sieht nämlich schlagartig anders aus. Wenn also beide auf die selben Farbwerte geeicht wären, dann wäre das doch klasse.

Unter Vista ist es ja schon möglich verschiedenen Monitoren auch verschiedene Profile zuzuweisen. Aber unter XP und Win2000? Von Haus aus zumindest nicht. Aber es gibt ein recht unbekanntes Tool von Microsoft selbst, was diese Funktion nachrüstet. (Zum Download> Microsoft Color Control Panel Applet). Ein gutes Tool von Nokia kann ich noch empfehlen, mit dem man Bildschirme vor dem Kalibrieren so richtig feintunen kann: Nokia Monitortest

Es gibt zwar schon Geräte (z.B. Spyder2Pro) die genau das können, aber warum soviel Geld für ein Feature zahlen, dass es auch umsonst gibt. Für die Installation dieses tools ist SP2, Adminrechte und das .net-framework Vorraussetzung.

Zuerst bitte sämtliche, bereits bestehende Farbprofile (falls vorhanden) aus der Windows Farbverwaltung rausschmeißen: Anzeigeeigenschaften>Einstellungen>Erweitert>Farbverwaltung. Dann einen Neustart machen, denn eingebundene Farbprofile werden schon beim Bootvorgang zusammen mit der Grafikkarte geladen. Bei der Gelegenheit vielleicht auch gleich sämtliche Verknüpfungen des Kalibrierungsprogrammes mit Erinnerungsfunktion aus dem Autostart nehmen. Dann den primären Monitor (in meinem Fall links) ganz normal kalibrieren. monitorkali2.jpgDiese Anleitung funktioniert mit jedem Tool, egal ob Spyder oder Eye-One. Dann dem erzeugten Profil einen prägnanten Namen geben. Anschließend wieder unter Farbverwaltung das eben erzeugte Profil rausschmeißen, jedoch nicht löschen! Dann im Feld Einstellungen den zweiten Bildschirm markieren und ein Häkchen bei „Dieses Gerät als primären Monitor verwenden“ setzen, mit OK bestätigen und wieder einen Neustart machen. Damit erreichen wir, dass das Kalibrierungsprogramm den zweiten Monitor für den Ersten hält und er sich somit ein Farbprofil für den Sekundärmonitor erstellen lässt. Alternativ kann man auch die Anschlüsse an den VGA/DVI Ausgängen vertauschen. Hätte sogar den Vorteil, dass die Position der Desktopsymbole nicht verloren geht und man sich den Neustart spart. Da ich aber nicht gerne im Staub unter meinem Schreibtisch herumkrieche, ziehe ich diese Lösung vor. Wie schon erwähnt, nun den anderen Bildschirm kalibrieren und dabei das Profil unter einem anderen Namen als eben abspeichern. Danach wieder das Profil aus der Farbverwaltung entfernen, den richtigen Bildschirm wieder als Primärmonitor wählen und dann geht’s auch schon an die Installation des „Microsoft Color Control Panel Applet“. Dieses Tool findet man nun in der Systemsteuerung unter dem einfachen Namen „Color“. Auf Registerkarte „Devices“ wählt man dann einfach seinen Bildschirm und weist ihm im Feld darunter eins von den eben erstellten Profilen zu – Achtung, die beiden nicht verwechseln!
Zum Schluss muss noch eine neue Verknüpfung erstellt werden mit dem Befehl: „C:\Programme\Pro Imaging Powertoys\Microsoft Color Control Panel Applet for Windows XP\WinColor.exe“ /L
Bitte den Parameter /L sowie die Anführungszeichen nicht vergessen und diese Verknüpfung in den Autostart setzen. Damit wird dann das Color Applet versteckt gestartet und lädt nun das für den Monitor jeweils passende Farbprofil. Neustart machen, glücklich sein und Nico einen Kommentar hinterlassen. 🙂



Haftungsausschluss: Ich übernehme keinerlei Verantwortung für auftretende Schäden oder Folgeschäden bei der Anwendung und Nutzung meiner Anleitungen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Außerdem obliegt jedem Leser die Prüfung der rechtlichen Zulassung in seinem Land, das gilt insbesondere für TÜV-Freigaben von baulichen Veränderungen an Fahrzeugen und Einbau von Zubehör. Meine Artikel sind nichts weiter als eine Art Machbarkeitsstudie zu verstehen. Jeder Leser hat vorher selbst die Durchführbarkeit zu überprüfen.



Ein Kommentar

1.  Peter schrieb am 22. Februar 2012 um 21:14

Moin Nico,

vielen Dank! 🙂

Grüß, Peter