Lenkradfernbedienung für das Autoradio
Als ich noch meinen alten Golf hatte (Gott hab ihn selig) kam mir die Idee, die Infrarotfernbedienung meines Autoradios in das Lenkrad einzubauen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die Finger bleiben da, wo sie hingehören, am Knie der Freundin :-).
Das ganze geht eigentlich nur bei Autos ohne Airbag, allein schon deswegen, weil unter dem Hupenschalter genug Platz für die Elektronik ist. Mein neues Auto, ein VW Bora, hat einen Airbag und ich bin dabei hier auch noch ein Lösung zu finden. Allerdings nicht per Infrarot, sondern über ein paar freie Kontakte im Schleifring.
Gut, zurück zum Lenkrad ohne Airbag. Zuerst ausbauen und vorher die Hupenabdeckung abziehen. Vorsicht, die Platte nicht zu sehr verbiegen, sonst hupt das Auto sporadisch in den unmöglichsten Situationen. Ich sprech da aus Erfahrung :-). Wenn du dann das Lenkrad in der Hand hast, legst du erstmal die für dich richtige Position der Schalter fest und such dir beim Elektrohändler deines Vertrauens ein paar passende Tastschalter. Bei mir sind es die 4 Wichtigsten: Laut, leise, Track vor, Track zurück.
Das Lenkrad des Golfs (vielleicht auch bei anderen) ist innen hauptsächlich aus PU Schaum und außen mit Kunst-/Leder bezogen. Wir zeichnen also die Position der Schalter an und schneiden dann nur erstmal die dünne obere Schicht mit einem feinen scharfen Messer oder Skalpell aus. Lieber etwas enger, dann gibt es auch keine hässlichen Lücken. Eine Schablone ist auch nicht schlecht, dann gelingen die Schalter auf der anderen Seite genauso gut.
Der Schaum darunter ist ganz weich und lässt sich leicht eindrücken und formen. Nun kann man mit einem Schraubenzieher oder etwas anderem langen und spitzen, einen kleinen Kanal für die Anschlusskabel der Schalter in den großen Holraum unter der Hupe stechen. Das tut der Stabilität des Lenkrad nichts, da tief im Inneren des Schaums noch irgendwo ein Stahlgerüst ist. Die Schalter können gleich mit kurzen Anschlusskabeln versehen werden und durch die kleinen Kanäle in die Mitte geführt werden. Wenn du sie in die Löcher schön eingepasst hast, sollten sie noch mit einem kleinen Tropfen Kleber in ihrem Loch fixiert werden.
Nun müssen wir noch dafür sorgen, dass die Fernbedienung auch in Richtung des Radios wirken kann. Dazu habe ich (von vorne gesehen) hinten rechts die Infrarotdiode untergebracht, sodass sie über das Knie des Fahrers hinweg schräg zum Radio senden kann. Dazu muss diese Diode von der Platine der Fernbedienung ausgelötet werden und mit 2 Kabeln, genau wie bei den Schaltern, verlängert werden. Aber Achtung! Bei Dioden immer auf die Polung achten! Den Kanal wieder mit dem Schraubenzieher in Richtung Mitte bohren, die Kabel durchziehen und die Diode in ihrem Loch festkleben.
Nun, da wir eine Menge Kabel unter dem Hupenschalter verursacht haben, sollten wir diese auch anschließen. Das hängt aber ganz davon ab, wie die Fernbedienung deines Radios aussieht. Mache haben welche im Scheckkartenformat und manche in dickerer Bauform mit 2 AAA Batterien. Letzteres habe ich verwendet, musste allerdings das Gehäuse drumherum opfern, weil es sonst zu eng geworden wäre. Das Batteriefach habe ich allerdings wiederverwendet. Wer trotzdem Platzmangel hat und mutig ist, kann auch noch ein bisschen von dem Schaum innen weg schneiden um mehr Platz zu schaffen.
Ja, nun müssen nur noch die Kabel an den richtigen Stellen der Platine angelötet werden. Die meisten Fernbedienungen haben diese Gummi-Folientaster mit einer leitenden Kohleschicht auf der Unterseite. Diese drückt einfach auf zwei blanke Stellen auf der Platine und löst den Schaltvorgang aus. An diese beiden blanken Stellen pro Taste kann man direkt die Kabel auflöten. Die Diode muss natürlich auch wieder dort angelötet werden, wo du sie eben noch ausgelötet hast. Polung beachten!
Die Kunst ist, die Kabel so lang zu lassen, dass man hinterher das Lenkrad festschrauben und dann die Elektronik in das Loch stopfen kann, und kurz genug, dass nicht ein riesen Knäuel die Hupe blockiert. Das Ganze kann man dann auch noch vor dem Einbau auf Funktion überprüfen, natürlich mit Batterien.
Das sollte es auch schon gewesen sein. Würde mich freuen, wenn es bei dir auch alles so gut geklappt hat und du mir ein Foto davon schickst, vielleicht stell ich es hier dazu.
4 Kommentare
1.
Chantal schrieb am 14. Juli 2010 um 12:43
hi nicobär,
deine beschreibung macht mich ganz heiß. Kannst du das auch an meinem Fahrrad machen? nackig?!? Ich bin Technisch ja sehr unbegabt, aber in der einen Technik bin der Knaller. Bei dir glaub ich jedoch, dass du überall die Richtig Technik drauf hast 😳
Meld dich bei mir.
Deine Sexy Chantal in Hotpants :*
chantal.sexy@gmx.de
2.
Nico schrieb am 18. Juli 2010 um 22:17
Hm. Also wenn du bei mir nacktputzen kommst, würd ich auch nackt an deinem Fahrrad schrauben. Vorher aber bitte aussagekräftige Ganzkörperfotos schicken.
Was die technische Seite angeht, so bezweifle ich, dass du die nötige Drehzahl aufbringst, ein Autoradio mit deinem Dynamo zu betreiben. Deswegen tendiere ich dann eher dazu, eine Lichtmaschine vom Auto an dein Fahrrad zu spannen, damit mindestens die nötigen 15 Ampere verfügbar sind. Das erhöht dann zwar ein bisschen den Tretwiderstand, aber du kannst ja einen Gang runter schalten. Damit das Ganze dann auch gut Klingt, würde ich vorschlagen, Dolby Surroundboxen an den Lenker zu bauen. Dann wäre auch am Gepäckträger noch Platz für die Bassbox.
Meld dich ma bei mir wegen einem Termin und vergiss die Fotos nicht!
mr.30-zentimeter@gmx.de
Dein Nico :-*
3.
Jan schrieb am 26. März 2014 um 11:57
Schönen Guten Tag,
Deine Idee ist einfach Genial! Würde das gerne nachbauen, suche mich allerdings nach passenden Schaltern tot 🙁 .
Welche Schalter hast du verwenden, die scheinen Perfekt zu sein und hast du die Pfeile (auf die Schalter) selber gemacht?
Vielen Dank
Jan
4.
Nico schrieb am 26. März 2014 um 23:39
Hi Jan, die Taster gab es hier in einem Elektroladen um die Ecke. Aber nimm doch die hier vom Conrad, die sind so ziemlich gleich: http://www.conrad.de/ce/de/product/701786/
Die Pfeile habe ich aus Klebefolie ausgeschnitten.
Grüße, Nico